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Inklusion
Profil Inklusion

Die Grundschule Rödental-Mönchröden in Rödental Mönchröden trägt seit dem Schuljahr 2019/2020 das Profil Inklusion.

Der Artikel 24 der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung sichert Kindern mit Behinderung das Recht auf inklusive wohnortnahe Bildung. Dieses Recht ist ein Menschenrecht.

Das Lehrerkollegium der Grundschule, die Elternschaft vertreten durch den Elternbeirat sowie der Sachaufwandsträger möchten Kindern mit Behinderung die Inanspruchnahme dieses Rechtes ermöglichen und auf diesem Wege die Menschenrechte dieser Kinder wahren. Nach den Bestimmungen des BayEUG ist jede Schule eine inklusive Schule. So soll Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf ermöglicht werden, vor Ort, wohnortnah und inklusiv die Regelschule zu besuchen, um so neben der adäquaten schulischen Förderung auch die soziale Teilhabe in ihrem Lebensumfeld zu gewährleisten.

Das Lehrerkollegium ist einem wertschätzenden, inklusiven Menschenbild verpflichtet. Jeder Schüler aus dem Schulsprengel ist in unserer Schule herzlichst willkommen. Schüler, die einen besonderen Förderbedarf haben und nicht aus dem Schulsprengel kommen, können in begründeten Ausnahmen ebenfalls aufgenommen werden. Inklusion bedeutet nicht, sich besonders um ein paar Schüler mit sonderpädagogischen Förderbedarf zu kümmern. Inklusion an unserer Schule soll für ALLE Schüler ein Gewinn sein. Wir wollen eine Schulentwicklung vorantreiben, die individuelles Lernen als Antwort auf heterogene Lernausgangslagen aller Schüler beinhaltet, jeden Schüler ressourcenorientiert fördert und fordert und seine individuellen Lernbedürfnisse angemessen berücksichtigt. Inklusion soll dabei kein „Zusatz-Projekt“ sein, sondern wie ein roter Faden das gesamte Schulleben durchziehen.
Seit mehreren Jahren werden bereits Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf an unserer Schule unterrichtet.

Die Lehrkräfte der Grundschule Rödental-Mönchröden verfügen über Erfahrungen im Unterrichten von Kindern mit besonderem Förderbedarf, nicht zuletzt auch durch die langjährige Führung sog. Kooperationsklassen. Zwei Lehrkräfte haben bereits in einer Partnerklasse unterrichtet. Des Weiteren gibt es regelmäßige Meetings und Absprachen unter den Klassenlehrern und -lehrerinnen sowie pädagogische Konferenzen mit den Schulassistenzen.

Aufgrund der guten bisherigen Erkenntnisse im Unterricht, der positiven Rückmeldungen seitens der Elternschaft sowie des Sachaufwandsträgers hat die Schule ihre zukünftige Schulentwicklung auf Inklusion ausgerichtet und hier ihren Schwerpunkt gelegt. Das Kollegium wurde bereits vor eineinhalb Jahren in die Planung und aktive Auseinandersetzung mit dem Thema Inklusion an der Grundschule Rödental-Mönchröden einbezogen. Die gemeinsame Entwicklung und Entscheidung über die Beantragung des Profils Inklusion wurde somit partnerschaftlich von allen Beteiligten aus der Schulfamilie getragen und ausdrücklich unterstützt. Auch für die weitergehende kontinuierliche Schulentwicklung sollen im Sinne der Inklusion alle Partner – auch Kooperationspartner im Gemeinwesen, Fachdienste etc. beteiligt werden. Seit dem Schuljahr 2019/20 tragen wir das Profil „Inklusion“. Das Schulhaus ist bereits größtenteils bzw. mit geringen noch vorzunehmenden Anpassungen barrierefrei. In naher Zukunft steht auch eine grundlegende Sanierung an. Hierbei wurden bereits mit Architekten Pläne erstellt, die eine Beschulung von Schülerinnen und Schülern mit Behinderungen ermöglichen. Bestmögliche räumliche Voraussetzungen sollen so geschaffen werden, um auch offene, differenzierende Unterrichtsformen und Methoden – Kleingruppenarbeit und Einzelförderung zeitgleich umsetzen zu können. Nicht nur die Zugänglichkeit zur Schule, zu Klassen- und Fachräumen sowie Toiletten soll so gewährleistet sein, sondern den Schülern eine Barrierefreiheit im Sinne einer tatsächlichen aktiven Beteiligung an jeder Art Schullebens und Unterrichts ermöglichen.

Die Lehrkräfte der Grundschule Rödental-Mönchröden unterrichten bereits jetzt größtenteils unter Zuhilfenahme unterschiedlichster Unterrichtsformen und Methoden, um der Vielfalt der Begabungen aller Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden und adäquate Lernsituationen zu schaffen. Neben dem notwendigen Frontalunterricht werden offene, reformpädagogische Unterrichtsformen flexibel den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler und des Lernstoffes angepasst angewendet. Die Neugier der Kinder und enger Lebensbezug der Lerninhalte sollen die Lernmotivation steigern. Innerhalb des Lehrerkollegiums besteht ein intensiver Wissenstransfer. Es wurde mit der Einrichtung von Lerntheken und Lernwerkstätten die kontinuierliche Verbesserung der Materialausstattung und somit die Individualisierung des Unterrichtes für jede einzelne Lehrkraft verbessert. Für alle Schüler sollen Möglichkeiten der inneren und äußeren Differenzierung geschaffen werden. Wochenplanarbeit, Freie Arbeit, Gruppen- und Einzelarbeit sowie Stationenarbeit, aber auch (fächerübergreifende) Projekte sollen ermöglichen, dass Schüler im Miteinander aktiv tätig sind, voneinander lernen und trotzdem ihre unterschiedlichen Lernausgangslagen, durch das individualisierte Lernangebot berücksichtigt werden. An allen Veranstaltungen und Angeboten des Schullebens sollen alle Kinder aktiv teilnehmen können.

Die Elternschaft wird fortwährend über den Schulentwicklungsprozess informiert und in diesen einbezogen. Das Schulkonzept, das Leitbild soll unter reger Beteiligung der Eltern erstellt werden. Über die Veränderungen der Unterrichtskonzepte, -formen und Methoden soll größte Transparenz herrschen. Durch Elternabende und Elterngespräche sollen Erziehungsberechtigte über die Förderung ihrer Kinder und die Schulentwicklung informiert werden.

An der Schule besteht bereits eine enge Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Partnern. Für die besonderen Bedürfnisse und die Erweiterung unserer Kompetenzen hinsichtlich sonderpädagogischer Förderbedarfe arbeiten wir eng mit den Mobilen Sonderpädagogischen Diensten und Hilfen der Glockenbergschule, der Mauritiusschule und der Schule am Hofgarten zusammen. Zudem besteht eine enge Kooperation mit der Frühförderstelle. Alle Kooperationspartner unterstützen uns bei der Diagnostik und Förderung, nicht nur der Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf, sondern auch im Einschulungsverfahren und bei Teilleistungsproblemen aller Schüler. Sie sind maßgeblich an der Erstellung, Evaluation und der Fortschreibung der förderdiagnostischen Berichte und dazugehöriger Partnerschaft mit den Eltern beteiligt.

Zu Beginn wurden wir vom Beratungsdienst für Inklusion der Lebenshilfe Coburg fachlich beraten, begleitet und unterstützt. Dieser Dienst war maßgeblich (damals noch in Trägerschaft des Förderverein Integrative Schule Coburg – FISCo e.V.) an der Entstehung und der Konzeptionierung der Coburger Partnerklassen (Coburger Modell) beteiligt, an denen zum ersten Mal in Bayern so intensiv in der Qualität und Quantität gemeinsam unterrichtet wurde. Zudem entstand nach dem Vorbild dieses Beratungsdienstes die Forchheimer Beratungsstelle FOBIS und nachfolgend die an den Schulämtern verankerten Beratungsstellen Inklusion. Mittlerweile arbeiten wir in einem „Arbeitskreis Inklusion“ eng mit Katerina Arca, Gründerin der Einrichtung Lebens(t)räume Coburg e.V. zusammen.

Zusätzlich besteht eine Kooperation mit der Hochschule Coburg – Fachbereich Soziale Arbeit. Seit Januar ist die Multiprofessionalität des Schulteams zugunsten der Förderung aller Schüler um eine Sozialpädagogin der Jugendsozialarbeit an Schulen erhöht worden.
Um die soziale Teilhabe der Schüler im Gemeinwesen zu verbessern, sollen zukünftig Kooperationen mit der Wirtschaft, mit den Vereinen und vor Ort tätigen Akteuren der sozialen Arbeit intensiviert werden. Einerseits um als Schule von Armut bedrohte oder sog. „bildungsferne“ Familien sowie Schüler mit Migrations- und Flüchtlingserfahrung im Rahmen unserer Möglichkeiten besser zu unterstützen, andererseits aber auch um darüber hinaus zusätzliche finanzielle Mittel für die Beschaffung von Förder- und Unterrichtsmaterial zu erschließen.